Dieses Jahr war ich der einzige Starter des Karate-Do Overath bei dem angeblich härtesten Mittelstreckenrennen (so der Kommentator vor dem Start). 2012 bin ich die Strecke schon mal mit Unterstützung von Cedric gelaufen. Dieses Jahr war es ein hartes Stück Arbeit.
Ich bin rechtzeitig um 6 Uhr morgens losgefahren. Bei herlichem Sonnenschein und angenehmen 17 Grad war ich trotz der schlechten Wettervorhersage mit Starkregen und viel Wind guten Mutes für das Rennen. Leider blieb es nicht so schön. Auf dem Parkplatz angekommen fielen die ersten Tropfen. Nach dem Gang zur Abholung der Startunterlagen war ich das erst Mal komplett durchnässt. Aber ich sagte mir noch, Hauptsache nicht zu warm. Schnell im Auto umgezogen war dann zu klären ob ich mit Jacke laufe oder ohne, weil es immer noch regnete und es mittlerweile nur noch 12 Grad waren. Ich entschied mich für einen gelben Sack, der für das Warten im Startblock und den ersten zugigen Kilometern ausreichend sollte.
Im Startblock hörte es sogar auf zu regnen und wir konnten die ersten Kilometer bei viel Wind aber trocken zurücklegen. Ich bin dabei extra nicht zu schnell angegangen (5:15), weil ich ja wusste, dass die ersten gut 10 Kilometer bergab gehen, es danach aber steil bergauf geht und bis zum Ziel immer wieder kleine Steigungen folgen. Auf den ersten 10 Kilometer kam sogar die Sonne raus und direkt waren es gefühlte 25 Grad mit 100 % Luftfeuchtigkeit. Super, dass ich keine Jacke dabei hatte. Manche Läufer haben sogar ihr Laufshirt ausgezogen. Meine 10-Kilometer Durchgangszeit waren 53:17, was ich in etwa auch angepeilt hatte.
Danach ging es bergauf (die Herausforderung begann). Zusätzlich gab es einige Passagen in denen ein starker Wind dazu kam. nach ca. 4 km bergauf musste ich das erste mal gehen. Mein Puls war einfach zu hoch und es kamen ja noch gut 10 Kilometer. Also erst mal wieder Puls beruhigen und dann wieder am Berg anlaufen (die Herausforderung ging weiter). Das zweite mal musste ich kurz vor Erreichen der Hohen Acht eine Gehpause einlegen und den Puls von 188 auf 165 drosseln. Oben angekommen gab es einen Verpflegungspunkt, ich sagte mir "Essen hilft immer".
Danach ging es über ein welliges Profil weiter. Diesmal mit Starkregen und sehr heftigem Wind. Hat man vor ein paar Minuten noch geschwitzt, fühlten sich die 12 Grad mit Wind und komplett nass wie 5 Grad an. Blöd, dass ich meine Jacke nicht dabei hatte. Das hat zusätzlich an meinen Kräften gezerrt, so dass ich noch zwei kleine Gepausen an steileren Stücken einlegen musste. Auf der langen Gerade vor dem Ziel (ca. 3 km lang) bin ich wieder in einen runden Tritt gekommen und konnte etwas beschleunigen. Das hätte ich wohl besser nicht gemacht. Denn der letzte Berg vor dem Ziel, eigentlich nur ein Hügel, habe ich nur mit letzter Kraft und einer ganz kurzen Gehpause nach einem Krampf durchlaufen können. Die dann folgenden 500 Meter habe ich mich mit den letzten Reserven ins Ziel gerettet. Mein Gang danach war nicht mehr ganz rund :-)
Zu den Zeiten:
Die ersten 10 km mit einem Schnitt von 5:20, die zweiten 10 km mit einem Schnitt von 6:18, so dass ich über die gesamte Strecke 24,4 km mit einem Schnitt von 5:46 gelaufen bin. Dabei ist eine Zeit von 2:20:50 rausgekommen, die erfreulicherweise 42 Sekunden schneller war als von meinem letzten Lauf in 2012. Ich bin damit 51. (von 127) in meiner Altersklasse geworden.
Fazit: Es war eine große Herausforderung dieses Jahr. Ich habe alles gegeben. Und jetzt, 4 Stunden später, nach einer guten Mahlzeit geht es mir schon viel besser.